Einführung
Ayn Rands Leben wurde vor allem durch den sowjetischen Kommunismus und ihre Abneigung diesem gegenüber beeinflusst. In der Hoffnung, Philosophin und Schriftstellerin zu werden, floh sie unter enormen Strapazen aus Russland in die USA. Mit ihren Roman und ihrer Sachliteratur, wie The Fountainhead oder The Virtue Of Selfishness, hat sie ihren Ruf als große puristische Individualistin auf dem amerikanischen Kontinent bis heute erhalten können. Meine Absicht im ersten Teil meiner Vortrag ist es, den Zuhörer zu überzeugen, dass Ayn Rands Ideale auch auf dem europäischen Kontinent dringend etabliert werden müssen. Dort wurden sie bis jetzt ganz und gar vernachlässigt.
Auf ihrer Suche nach einer rationalen Philosophie konzentrierte sich Ayn Rand auf das Individuum, das zu der einzigen Spezies gehört, die fähig ist, Entscheidungen durch die Entwicklung komplexer Abstraktionen zu treffen, die das eigene Wohlbefinden verbessern. Dabei muß der Prozess der Entscheidungsfindung des Individuums durch seinen Wunsch, seinen Produktivitätserfolg zu verbessern, gelenkt werden. Das heißt, dass alle moralischen Entscheidungen an die Tatsache gebunden sind, dass sie dem rationalen Eigeninteresse zuträglich sind. Sonst umgeht man die eigene rationelle Gedankenkapazität auf Kosten des eigenen Glücks, des eigenen Lebensbewusstseins. In diesem Sinne ist Rands Ethik um den Fakt zentriert, dass alle moralischen Verhaltensweisen nie von den Realität getrennt werden, das heißt, dass es keinen Unterschied zwischen einem praktischem und theoretischen moralischem Bestreben gibt. Unter diesen Voraussetzungen werde ich mich nun auf die Schlüsselkonzepte der objektivistischen Ethik konzentrieren:
- rationales Eigeninteresse
- Wohlwollen
- Vernunft als Überlebensmethode
- produktive Erfolge und das Händlerprinzip
- Unabhängigkeit
- Rechtschaffenheit
- Stolz
Am 2. Februar 1905 wurde Ayn Rand unter dem Namen Alissa Zinovievna Rosenbaum als erste von 3 Schwestern in einer russischen Familie in St. Petersburg geboren. Ihr Vater, Zinovy (Franz) Rosenbaum, war sowohl Chemiker als auch Apotheker und Inhaber einer Apotheke in St. Petersburg. Ihre Mutter und ihr Vater waren nicht- bekennende Juden, eine Tatsache, die Ayns Leben stark beeinflußte. Schon im Alter von 9 Jahren hatte sie eine tiefe Zuneigung zum radikalen Individualismus im Vergleich zu den dunklen russischen Märchen, die ihre zwei Schwestern liebten. Ihre Mutter Anna Rosenbaum wollte sie für Märchen begeistern und entschloss sich für Ayn ein französisches Jungenmagazin zu abonnieren, das Fortsetzungsgeschichten enthielt. Ayn war besonders von einer der Geschichten Maurice Champagnes, La vallée mystérieuse (Das geheimnisvolle Tal), fasziniert. Stark beeinflußt durch die Titelfigur der Geschichte, die nicht bereit war, ihre Werte für die Werte anderer zu opfern, entwickelte sie ihr Ideal einer Heldenfigur, verkörpert in ihren späteren Romanen und auch in ihrem Kunstverständnis, das sie als Romantischen Realismus bezeichnete.
Im Alter von 13 Jahren wendete sie sich von der Religion ab, da für sie ein willkürlicher Gott, der Perfektion von seinen Anhängern verlangt, keinen Raum für einen fundamentalen Individualismus ließ. Obwohl Ayn sich als Atheistin bekannte, war dies zu dieser Zeit noch ohne tiefere Bedeutung für sie, wenn man die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen bedenkt, die in dieser Zeit des zaristischen Russlands und der russischen Revolution stattfanden.
Durch die erste russische Revolution, angeführt von Alexander F. Kerenskij (1881-1970), hatte sie sich positive politische Veränderungen für die Mittelklasse im Vergleich zur mächtigen zaristischen Aristokratie erhofft. Jedoch wurden diese Träume von der zweiten russischen Revolution –der roten Revolution- unter Lenin zerstört. Durch sie verlor ihre Familie sowohl ihre gesellschaftlichen Status als auch ihren Besitz.
1921 schrieb sie sich an der Universität Petrograd (später Universität Leningrad) ein, um Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war davon überzeugt, dass sie sich mit fundierten Geschichts- und Philosophiekenntnissen gut auf ihren Traumjob als Autorin vorbereiten könnte. Ihre Studien wurden gemäß den Bestimmungen der Bolschewiken ausgeführt. Während ihrer mündlichen Philosophieprüfung bedauerte Ayn die Vorliebe Professor Nicholas Onufrievich Losskys (1870-1965) für Platos Philosophie; nach der Prüfung fragte Lossky sie, warum sie Plato ablehne. Sie erwiderte, dass ihre philosophischen Gedanken noch nicht Teil der Geschichte der Philosophie wären, aber es bald seien würden.
Kurz nach der Prüfung erwähnte einer ihrer Cousins, dass Friederich Nietzsche schon ein philosophisches System entwickelt hätte, dass sich mit ihren Idealen decken könnte. Nachdem Ayn Nietzsches Also sprach Zarathustra gelesen hatte, entdeckte sie, dass sie eigentlich mit seinen Ideen übereinstimmte. Dies wurde aber bald durch ihre Lektüre von Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik negiert, da ihrer Ansicht nach Nietzsche eine Kehrtwendung machte, um ein subjektiver Individualist, eingebunden in einen Emotionalismus, zu werden und dies konnte sie nicht mit ihren Idealen eines objektiv demonstrierbaren Egoismus vereinbaren. Nietzsches Einfluss auf Rands Werke kann immer noch in ihren frühen Werken wie Anthem und The Fountainhead wahrgenommen werden. Rands herrliche Darstellung des Titelhelden Howard Roark im Vergleich zu seinem Gegner Gail Wynand lassen die Unterschiede zwischen Rands und Nietzsches Vorstellung eines heldenhaften Wesens deutlich werden.
Nach Beendigung ihres Studiums 1924 bewarb sich Rand für eine Stelle an der russischen Filmakademie, um ihre schriftstellerischen Fähigkeiten für die Filmindustrie zu verbessern. Dieses Unterfangen resultierte in zwei schriftlichen Beiträgen für die Akademie, einen über die Schauspielerin Paola Negri, der andere über die Filmindustrie Hollywoods. Nach Lenins Tod im Jahre 1924, während Stalin immer mächtiger wurde, wurde auch die Unterdrückung durch die Kommunisten extremer und nicht mehr vorhersehbar. Dieser Machtwechsel steigerte auch die Repressalien gegen Rands Familie, stärkte aber gleichzeitig auch ihren Entschluss, den Kommunismus zu hassen. 1926 gelang es ihr, ein Visa und einen Pass zu bekommen, um ihre Verwandten in Chicago zu besuchen. Diese mußten bestätigen, dass sie nach ihrem Besuch dort wieder nach Russland zurückkehren würde.
Um diese Reise zu finanzieren, verkaufte Rands Mutter ihren Schmuck. Außerdem half ihre Mutter Ayn dabei, eine Stellung als Touristenführerin in der Peter-und-Paul-Festung in St. Petersburg zu bekommen. Sie konnte dadurch ihren Lebensunterhalt bestreiten und die Zeit bis zur Genehmigung der Reise in die USA überbrücken. Nach Monaten des verzweifelten Wartens bekam sie ihren Pass mit dem sie nach Lettland reisen mußte; nur in Lettland konnte sie ihre Visa im US Konsulat bekommen, es gab kein anderes in ihrer Nähe. Nachdem sie unter Eid erklärt hatte, dass sie nach Russland zurückkehren würde um zu heiraten, war der Botschafter bereit, ihr ein Touristenvisum zu erteilen. Sie reiste dann über Berlin und Paris nach Calais, dort bestieg sie ein französisches Dampfschiff nach New York.
Mitte Februar 1926 kam sie in New York an, 21 Jahre alt, und machte sich auf den Weg nach Chicago. Ihre Verwandten besaßen ein Filmtheater und waren dadurch in der Lage, sie mit einem Filmstudio in Kontakt zu bringen, an dem zu der Zeit der Regisseur und Produzent Cecil B. DeMille arbeitete. Bevor sie sich nach Hollywood aufmachte, änderte Alissa ihren Namen mit dem Gedanken, dass wenn die Russen herausfinden würden, dass sie in Amerika bleiben würde und anti-kommunistische Literatur schrieb, ihrer Familie weitere Repressalien drohten. 1936 gab sie während eines Interviews mit der New York Evening Post preis, dass der Name Rand eine Abkürzung ihres russischen Nachnamens sei. Am 11. November 1961 erklärte sie im Saturday Evening Post, dass Rand eine Amerikanisierung ihres Nachnamens wäre. David P. Hayes zufolge ist es auch möglich, dass ihr Name eine Verdolmetschung der lateinischen Buchstaben auf ihrem Abschlusszeugnis ihrer Universität sei.
Nachdem Ayn mit Cecil B. DeMille Kontakt aufgenommen hatte bekam sie eine Stelle als Statistin in den Studios und in Folge eine Stelle als Hilfsdrehbuchautorin. Obwohl DeMilles Sekretärin Rand nicht mochte, war es ihr unmöglich, DeMille davon zu überzeugen, Rand nicht weiter zu beschäftigen, da DeMille von Rands Stärke und Charakter begeistert war.
In ihrer Anfangszeit in den DeMille Studios lernte sie den jungen Schauspieler Frank O’Connor während der Dreharbeiten für den Film The King of Kings kennen; sie heiratete ihn am 15 April 1929. Diese Ehe bestand bis zu Franks Tod 1979. 1931 wurde Rand in Amerika eingebürgert.
Während der Weltwirtschaftskrise in den USA arbeitete sie als Schneiderin für RKO Studios und wurde innerhalb von 4 Jahren die Leiterin der Schneiderei. Während sie für RKO arbeitete, fing sie an in ihrer freien Zeit zu schreiben. Die frühen Werke, veröffentlicht in der Aufsatzsammlung The Early Ayn Rand, wurden immer noch der mangelnden Kenntnis der englischen Sprache dominiert, was sich aber nach einiger Zeit milderte. Den ersten größeren literarischen Anlauf nahm sie mit den Roman We the Living, in der sie eine autobiographisch geprägte Beschreibung der repressiven Sowjetdiktatur und deren letztendlich die Individualität zerstörenden brutale Zweckentfremdung der Bildungseinrichtungen vornahm. Während dieses Buch noch in Arbeit war, begann sie an einem Theaterstück zu schreiben: Penthouse Legend. Dieses Stück, so hoffte sie, würde ihr die notwendigen finanziellen Mittel verschaffen. Es wurde in New York unter dem Titel Woman on Trial uraufgeführt, aber stellte sich als totaler Fehlschlag heraus. Später wurde es erfolgreicher in Hollywood aufgeführt, und das bis zum heutigen Tage.
Von 1935 bis 1943 lebten Rand und ihr Mann in New York City, sie arbeitete dort, als Vorbereitung auf ihr nächstes Buch The Fountainhead, für den ikonenhaften Art Deco- Modernisten und Architekten Jacques Kahn. Nach der Fertigstellung von The Fountainhead mußte Rand zahlreiche Rückschläge hinnehmen. Mindestens ein Dutzend Verlage lehnten ihr Buch als zu intellektuell ab. 1943 fand Rand einen Lektor, der bereit war ihr Buch zu verlegen, doch sein Chef schlug es ab. Der Lektor riskierte seinen Job, als er ihm sagte, dass wenn The Fountainhead das falsche Buch für den Bobs-Merrill Verlag sei, dann sei er der falsche Lektor für den Verlag. Trotz aller Vorbehalte veröffentlichte Bobs-Merrill das Buch schließlich.
Die Handlung des The Fountainhead wird von dem brillanten jungen Architekten Howard Roark dominiert, der vom Studium an einer Architekturschule ausgeschlossen wird, da er sich weigert sich den altmodischen Bautraditionen der Schule zu unterwerfen. Er entschließt sich nach New York zu ziehen um für den allseits verachteten Architekten Henry Cameron zu arbeiten, den er aber bewundert. Peter Keating, einer Roarks Schulkameraden, zieht auch nach New York, er wird für die angesehene Architekturfirma Francon & Heyer arbeiten , die von Guy Francon geleitet wird. Roark und Cameron entwerfen schöne Gebäude, aber ihre Arbeit wird nicht anerkannt, wahrend Keatings Gebäude ein sofortiger Erfolg sind. Innerhalb kürzester Zeit wird Keating ein Partner in der Firma, nachdem er den vorherigen Partner Francons bis in den Schlaganfall treibt. Cameron geht in den Ruhestand und Roark eröffnet sein eigenes Büro. Durch den Widerwillen, seine Entwürfe den Wünschen seiner Kunden anzupassen, verliert er seine Geschäftsgrundlage und muß das Büro schließen, um fortan in einem Steinbruch in Connecticut zu arbeiten. Im Steinbruch lernt er Dominique Francon kennen, die gut aussehende Tochter des Eigentümers, der auch Mitbesitzer der Architekturfirma Francon & Heyer ist. Sie wird von der Gesellschaft verschmäht, da sie den mittelmäßigen architektonischen Stil ihres Vaters ablehnt. Eines Abends besucht er Dominique in ihrem Haus und beginnt eine Affäre mit ihr. Kurz danach erkennt sie, wie sehr sie diese Affäre braucht und sucht im Steinbruch nach ihm. Sie entdeckt, dass er schon nach New York abgereist ist, um ein Gebäude für einen Geschäftsmann zu entwerfen. Als sie nach New York zurückkehrt, findet Dominique Roarks wahre Identität heraus. Sie treffen sich heimlich, während sie öffentlich versucht seine Karriere zu zerstören. Ellsworth Toohey, ein sozialistisch orientierter Architekturkritiker, wird immer erfolgreicher. Er will verhindern, dass die Menschen mit ihren eigenen Fähigkeiten Großes erschaffen und sieht Demut als die einzige realisierbare Tugend. Toohey sieht in Roark die größte Bedrohung seiner Tugend und versucht ihn zu zerstören. Er überzeugt Hopton Stroddart, einen zweitklassigen Geschäftsmann, Roark erst ein Gebäude entwerfen zu lassen und ihn dann wegen der inakzeptablen Gebäudesicherheit auf Grund der zu dieser Zeit geltenden Baurichtlinien zu verklagen. Roark verliert den Prozess und steht wieder vor dem Nichts. Um sich selbst zu bestrafen, weil sie Roark begehrt, heiratet Dominique Peter Keating. Gail Wynand, ein Verleger, der sein Vermögen mit dem Druck von Boulevardzeitungen gemacht hat, offeriert Keating einen großartigen Vertrag für die Errichtung eines Gebäudes, wenn er Dominique freigibt, um ihn, Wynand, heiraten zu können. Dominique erklärt sich einverstanden, da sie glaubt, dass Wynands Charakter noch schlimmer als Keatings sei. Bald findet sie jedoch heraus, dass Gail Wynand ein Mann mit Prinzipien ist, der aber nichts über die Beziehung zwischen Roark und Dominique weiß.
Keating ist in Ungnade gefallen, er bittet Roark um Hilfe bei der Konstruktion einer gemeinnützigen Wohnanlage, Cortland Homes. Die Idee fasziniert Roark und er erklärt sich bereit, die Entwürfe unter Keatings Namen zu erstellen, solange seine Pläne in keinster Weise verändert werden.
Er kehrt von einer langen Seereise mit Wynand zurück und sieht, dass seine Pläne, entgegen der Vereinbarung, verändert wurden. Mit Dominiques Hilfe sprengt er Cortland Homes in die Luft und lässt sich danach ohne Widerstand von der Polizei festnehmen. Hierdurch wird Wynand bestärkt, Roark zu verteidigen, dies hat aber zur Folge, dass die Auflagenzahlen seiner Zeitungen dramatisch sinken. Nach diesem Zwischenfall wird er Roarks Gegner.
Vor Gericht hält Roark eine leidenschaftliche Verteidigungsrede darüber, warum er in dieser korrupten Gesellschaft das Recht beansprucht, selbstsüchtig sein zu dürfen.
Roark heiratet Dominique. Wynand bittet Roark das ultimative Hochhaus zu entwerfen, das die menschliche Überlegenheit repräsentieren soll. Nachdem Roark den Vertrag unterschreibt, begeht Wynand heimlich Selbstmord.
Im Briefverkehr mit dem Architekten Frank Lloyd Wright teilt er Ayn Rand mit, dass er jedes Wort des Buches The Fountainhead gelesen hätte und das sie mit einer großartigen These, vor allem für diese Zeit, aufgewartet hätte. Und darum, schreibt er weiter, würde sie wahrscheinlich als eine Hexe auf dem Marktplatz verbrannt werden. Sie erwiderte, dass sie nicht als Hexe verbrannt werden könne, weil sie der Meinung sei, aus Asbest geschaffen zu sein. 1949 wurde The Fountainhead von Warner Brothers verfilmt. In den Jahren vorher hatte Rand schon mehrmals versucht, dies zu ermöglichen, aber während des Krieges gab es auch Rationierungen im Filmbereich. 1943 wurde ihre erste Novelle We the Living in Italien unautorisiert verfilmt. Dieser Film wurde von Mussolini wegen seiner antifaschistischen Thematik und Einstellung verboten.
1957 folgte Atlas Shrugged, das größte Werk in ihrer Karriere. In diesem Roman formuliert Rand die Grundsätze ihrer Philosophie - dem Objektivismus. In einer Umfrage des Book of the Month Club im Jahr 1991 war Atlas Shrugged das Buch mit der höchsten Verkaufszahlen nach der Bibel. Während der 60er Jahre konzentrierte sich Rand immer mehr auf ihre Aufsätze im Bereich der Sachliteratur. Neben der Schriftstellerei hielt sie viele Vorlesungen an Universitäten und auch im Ford Hall Forum. Der überwiegende Teil ihrer Essays wurden zunächst in ihrer eigenen Zeitschrift veröffentlicht. Später wurden sie dann, nach Themen gegliedert, als Bücher veröffentlicht.
1975 unterzog sich Rand einer komplizierten Krebsoperation und war danach nicht mehr in der Lage, aktiv am intellektuellen Leben teil zu nehmen. Neben ihrer eigenen Krankheit sorgte sie für ihren auch erkrankten Mann, der kurz nach ihrem 50. Hochzeitstag verstarb. Bis zu ihrem Tod 3 Jahre später (1982) wurde sie von einer Krankenschwester regelmäßig in ihrer Wohnung an der East 34th Street in New York City versorgt. Rand wurde auf dem Kensico Friedhof in Valhalla, New York, beigesetzt.
Übersetzung eines Vortrags von Andreas Tauber, gehalten auf der Libertarian International Spring Convention, April 2005 in Sofia, Bulgaria (Übersetzung: Susanne Claussen)
Ayn Rands Leben wurde vor allem durch den sowjetischen Kommunismus und ihre Abneigung diesem gegenüber beeinflusst. In der Hoffnung, Philosophin und Schriftstellerin zu werden, floh sie unter enormen Strapazen aus Russland in die USA. Mit ihren Roman und ihrer Sachliteratur, wie The Fountainhead oder The Virtue Of Selfishness, hat sie ihren Ruf als große puristische Individualistin auf dem amerikanischen Kontinent bis heute erhalten können. Meine Absicht im ersten Teil meiner Vortrag ist es, den Zuhörer zu überzeugen, dass Ayn Rands Ideale auch auf dem europäischen Kontinent dringend etabliert werden müssen. Dort wurden sie bis jetzt ganz und gar vernachlässigt.
Auf ihrer Suche nach einer rationalen Philosophie konzentrierte sich Ayn Rand auf das Individuum, das zu der einzigen Spezies gehört, die fähig ist, Entscheidungen durch die Entwicklung komplexer Abstraktionen zu treffen, die das eigene Wohlbefinden verbessern. Dabei muß der Prozess der Entscheidungsfindung des Individuums durch seinen Wunsch, seinen Produktivitätserfolg zu verbessern, gelenkt werden. Das heißt, dass alle moralischen Entscheidungen an die Tatsache gebunden sind, dass sie dem rationalen Eigeninteresse zuträglich sind. Sonst umgeht man die eigene rationelle Gedankenkapazität auf Kosten des eigenen Glücks, des eigenen Lebensbewusstseins. In diesem Sinne ist Rands Ethik um den Fakt zentriert, dass alle moralischen Verhaltensweisen nie von den Realität getrennt werden, das heißt, dass es keinen Unterschied zwischen einem praktischem und theoretischen moralischem Bestreben gibt. Unter diesen Voraussetzungen werde ich mich nun auf die Schlüsselkonzepte der objektivistischen Ethik konzentrieren:
- rationales Eigeninteresse
- Wohlwollen
- Vernunft als Überlebensmethode
- produktive Erfolge und das Händlerprinzip
- Unabhängigkeit
- Rechtschaffenheit
- Stolz
Am 2. Februar 1905 wurde Ayn Rand unter dem Namen Alissa Zinovievna Rosenbaum als erste von 3 Schwestern in einer russischen Familie in St. Petersburg geboren. Ihr Vater, Zinovy (Franz) Rosenbaum, war sowohl Chemiker als auch Apotheker und Inhaber einer Apotheke in St. Petersburg. Ihre Mutter und ihr Vater waren nicht- bekennende Juden, eine Tatsache, die Ayns Leben stark beeinflußte. Schon im Alter von 9 Jahren hatte sie eine tiefe Zuneigung zum radikalen Individualismus im Vergleich zu den dunklen russischen Märchen, die ihre zwei Schwestern liebten. Ihre Mutter Anna Rosenbaum wollte sie für Märchen begeistern und entschloss sich für Ayn ein französisches Jungenmagazin zu abonnieren, das Fortsetzungsgeschichten enthielt. Ayn war besonders von einer der Geschichten Maurice Champagnes, La vallée mystérieuse (Das geheimnisvolle Tal), fasziniert. Stark beeinflußt durch die Titelfigur der Geschichte, die nicht bereit war, ihre Werte für die Werte anderer zu opfern, entwickelte sie ihr Ideal einer Heldenfigur, verkörpert in ihren späteren Romanen und auch in ihrem Kunstverständnis, das sie als Romantischen Realismus bezeichnete.
Im Alter von 13 Jahren wendete sie sich von der Religion ab, da für sie ein willkürlicher Gott, der Perfektion von seinen Anhängern verlangt, keinen Raum für einen fundamentalen Individualismus ließ. Obwohl Ayn sich als Atheistin bekannte, war dies zu dieser Zeit noch ohne tiefere Bedeutung für sie, wenn man die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen bedenkt, die in dieser Zeit des zaristischen Russlands und der russischen Revolution stattfanden.
Durch die erste russische Revolution, angeführt von Alexander F. Kerenskij (1881-1970), hatte sie sich positive politische Veränderungen für die Mittelklasse im Vergleich zur mächtigen zaristischen Aristokratie erhofft. Jedoch wurden diese Träume von der zweiten russischen Revolution –der roten Revolution- unter Lenin zerstört. Durch sie verlor ihre Familie sowohl ihre gesellschaftlichen Status als auch ihren Besitz.
1921 schrieb sie sich an der Universität Petrograd (später Universität Leningrad) ein, um Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war davon überzeugt, dass sie sich mit fundierten Geschichts- und Philosophiekenntnissen gut auf ihren Traumjob als Autorin vorbereiten könnte. Ihre Studien wurden gemäß den Bestimmungen der Bolschewiken ausgeführt. Während ihrer mündlichen Philosophieprüfung bedauerte Ayn die Vorliebe Professor Nicholas Onufrievich Losskys (1870-1965) für Platos Philosophie; nach der Prüfung fragte Lossky sie, warum sie Plato ablehne. Sie erwiderte, dass ihre philosophischen Gedanken noch nicht Teil der Geschichte der Philosophie wären, aber es bald seien würden.
Kurz nach der Prüfung erwähnte einer ihrer Cousins, dass Friederich Nietzsche schon ein philosophisches System entwickelt hätte, dass sich mit ihren Idealen decken könnte. Nachdem Ayn Nietzsches Also sprach Zarathustra gelesen hatte, entdeckte sie, dass sie eigentlich mit seinen Ideen übereinstimmte. Dies wurde aber bald durch ihre Lektüre von Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik negiert, da ihrer Ansicht nach Nietzsche eine Kehrtwendung machte, um ein subjektiver Individualist, eingebunden in einen Emotionalismus, zu werden und dies konnte sie nicht mit ihren Idealen eines objektiv demonstrierbaren Egoismus vereinbaren. Nietzsches Einfluss auf Rands Werke kann immer noch in ihren frühen Werken wie Anthem und The Fountainhead wahrgenommen werden. Rands herrliche Darstellung des Titelhelden Howard Roark im Vergleich zu seinem Gegner Gail Wynand lassen die Unterschiede zwischen Rands und Nietzsches Vorstellung eines heldenhaften Wesens deutlich werden.
Nach Beendigung ihres Studiums 1924 bewarb sich Rand für eine Stelle an der russischen Filmakademie, um ihre schriftstellerischen Fähigkeiten für die Filmindustrie zu verbessern. Dieses Unterfangen resultierte in zwei schriftlichen Beiträgen für die Akademie, einen über die Schauspielerin Paola Negri, der andere über die Filmindustrie Hollywoods. Nach Lenins Tod im Jahre 1924, während Stalin immer mächtiger wurde, wurde auch die Unterdrückung durch die Kommunisten extremer und nicht mehr vorhersehbar. Dieser Machtwechsel steigerte auch die Repressalien gegen Rands Familie, stärkte aber gleichzeitig auch ihren Entschluss, den Kommunismus zu hassen. 1926 gelang es ihr, ein Visa und einen Pass zu bekommen, um ihre Verwandten in Chicago zu besuchen. Diese mußten bestätigen, dass sie nach ihrem Besuch dort wieder nach Russland zurückkehren würde.
Um diese Reise zu finanzieren, verkaufte Rands Mutter ihren Schmuck. Außerdem half ihre Mutter Ayn dabei, eine Stellung als Touristenführerin in der Peter-und-Paul-Festung in St. Petersburg zu bekommen. Sie konnte dadurch ihren Lebensunterhalt bestreiten und die Zeit bis zur Genehmigung der Reise in die USA überbrücken. Nach Monaten des verzweifelten Wartens bekam sie ihren Pass mit dem sie nach Lettland reisen mußte; nur in Lettland konnte sie ihre Visa im US Konsulat bekommen, es gab kein anderes in ihrer Nähe. Nachdem sie unter Eid erklärt hatte, dass sie nach Russland zurückkehren würde um zu heiraten, war der Botschafter bereit, ihr ein Touristenvisum zu erteilen. Sie reiste dann über Berlin und Paris nach Calais, dort bestieg sie ein französisches Dampfschiff nach New York.
Mitte Februar 1926 kam sie in New York an, 21 Jahre alt, und machte sich auf den Weg nach Chicago. Ihre Verwandten besaßen ein Filmtheater und waren dadurch in der Lage, sie mit einem Filmstudio in Kontakt zu bringen, an dem zu der Zeit der Regisseur und Produzent Cecil B. DeMille arbeitete. Bevor sie sich nach Hollywood aufmachte, änderte Alissa ihren Namen mit dem Gedanken, dass wenn die Russen herausfinden würden, dass sie in Amerika bleiben würde und anti-kommunistische Literatur schrieb, ihrer Familie weitere Repressalien drohten. 1936 gab sie während eines Interviews mit der New York Evening Post preis, dass der Name Rand eine Abkürzung ihres russischen Nachnamens sei. Am 11. November 1961 erklärte sie im Saturday Evening Post, dass Rand eine Amerikanisierung ihres Nachnamens wäre. David P. Hayes zufolge ist es auch möglich, dass ihr Name eine Verdolmetschung der lateinischen Buchstaben auf ihrem Abschlusszeugnis ihrer Universität sei.
Nachdem Ayn mit Cecil B. DeMille Kontakt aufgenommen hatte bekam sie eine Stelle als Statistin in den Studios und in Folge eine Stelle als Hilfsdrehbuchautorin. Obwohl DeMilles Sekretärin Rand nicht mochte, war es ihr unmöglich, DeMille davon zu überzeugen, Rand nicht weiter zu beschäftigen, da DeMille von Rands Stärke und Charakter begeistert war.
In ihrer Anfangszeit in den DeMille Studios lernte sie den jungen Schauspieler Frank O’Connor während der Dreharbeiten für den Film The King of Kings kennen; sie heiratete ihn am 15 April 1929. Diese Ehe bestand bis zu Franks Tod 1979. 1931 wurde Rand in Amerika eingebürgert.
Während der Weltwirtschaftskrise in den USA arbeitete sie als Schneiderin für RKO Studios und wurde innerhalb von 4 Jahren die Leiterin der Schneiderei. Während sie für RKO arbeitete, fing sie an in ihrer freien Zeit zu schreiben. Die frühen Werke, veröffentlicht in der Aufsatzsammlung The Early Ayn Rand, wurden immer noch der mangelnden Kenntnis der englischen Sprache dominiert, was sich aber nach einiger Zeit milderte. Den ersten größeren literarischen Anlauf nahm sie mit den Roman We the Living, in der sie eine autobiographisch geprägte Beschreibung der repressiven Sowjetdiktatur und deren letztendlich die Individualität zerstörenden brutale Zweckentfremdung der Bildungseinrichtungen vornahm. Während dieses Buch noch in Arbeit war, begann sie an einem Theaterstück zu schreiben: Penthouse Legend. Dieses Stück, so hoffte sie, würde ihr die notwendigen finanziellen Mittel verschaffen. Es wurde in New York unter dem Titel Woman on Trial uraufgeführt, aber stellte sich als totaler Fehlschlag heraus. Später wurde es erfolgreicher in Hollywood aufgeführt, und das bis zum heutigen Tage.
Von 1935 bis 1943 lebten Rand und ihr Mann in New York City, sie arbeitete dort, als Vorbereitung auf ihr nächstes Buch The Fountainhead, für den ikonenhaften Art Deco- Modernisten und Architekten Jacques Kahn. Nach der Fertigstellung von The Fountainhead mußte Rand zahlreiche Rückschläge hinnehmen. Mindestens ein Dutzend Verlage lehnten ihr Buch als zu intellektuell ab. 1943 fand Rand einen Lektor, der bereit war ihr Buch zu verlegen, doch sein Chef schlug es ab. Der Lektor riskierte seinen Job, als er ihm sagte, dass wenn The Fountainhead das falsche Buch für den Bobs-Merrill Verlag sei, dann sei er der falsche Lektor für den Verlag. Trotz aller Vorbehalte veröffentlichte Bobs-Merrill das Buch schließlich.
Die Handlung des The Fountainhead wird von dem brillanten jungen Architekten Howard Roark dominiert, der vom Studium an einer Architekturschule ausgeschlossen wird, da er sich weigert sich den altmodischen Bautraditionen der Schule zu unterwerfen. Er entschließt sich nach New York zu ziehen um für den allseits verachteten Architekten Henry Cameron zu arbeiten, den er aber bewundert. Peter Keating, einer Roarks Schulkameraden, zieht auch nach New York, er wird für die angesehene Architekturfirma Francon & Heyer arbeiten , die von Guy Francon geleitet wird. Roark und Cameron entwerfen schöne Gebäude, aber ihre Arbeit wird nicht anerkannt, wahrend Keatings Gebäude ein sofortiger Erfolg sind. Innerhalb kürzester Zeit wird Keating ein Partner in der Firma, nachdem er den vorherigen Partner Francons bis in den Schlaganfall treibt. Cameron geht in den Ruhestand und Roark eröffnet sein eigenes Büro. Durch den Widerwillen, seine Entwürfe den Wünschen seiner Kunden anzupassen, verliert er seine Geschäftsgrundlage und muß das Büro schließen, um fortan in einem Steinbruch in Connecticut zu arbeiten. Im Steinbruch lernt er Dominique Francon kennen, die gut aussehende Tochter des Eigentümers, der auch Mitbesitzer der Architekturfirma Francon & Heyer ist. Sie wird von der Gesellschaft verschmäht, da sie den mittelmäßigen architektonischen Stil ihres Vaters ablehnt. Eines Abends besucht er Dominique in ihrem Haus und beginnt eine Affäre mit ihr. Kurz danach erkennt sie, wie sehr sie diese Affäre braucht und sucht im Steinbruch nach ihm. Sie entdeckt, dass er schon nach New York abgereist ist, um ein Gebäude für einen Geschäftsmann zu entwerfen. Als sie nach New York zurückkehrt, findet Dominique Roarks wahre Identität heraus. Sie treffen sich heimlich, während sie öffentlich versucht seine Karriere zu zerstören. Ellsworth Toohey, ein sozialistisch orientierter Architekturkritiker, wird immer erfolgreicher. Er will verhindern, dass die Menschen mit ihren eigenen Fähigkeiten Großes erschaffen und sieht Demut als die einzige realisierbare Tugend. Toohey sieht in Roark die größte Bedrohung seiner Tugend und versucht ihn zu zerstören. Er überzeugt Hopton Stroddart, einen zweitklassigen Geschäftsmann, Roark erst ein Gebäude entwerfen zu lassen und ihn dann wegen der inakzeptablen Gebäudesicherheit auf Grund der zu dieser Zeit geltenden Baurichtlinien zu verklagen. Roark verliert den Prozess und steht wieder vor dem Nichts. Um sich selbst zu bestrafen, weil sie Roark begehrt, heiratet Dominique Peter Keating. Gail Wynand, ein Verleger, der sein Vermögen mit dem Druck von Boulevardzeitungen gemacht hat, offeriert Keating einen großartigen Vertrag für die Errichtung eines Gebäudes, wenn er Dominique freigibt, um ihn, Wynand, heiraten zu können. Dominique erklärt sich einverstanden, da sie glaubt, dass Wynands Charakter noch schlimmer als Keatings sei. Bald findet sie jedoch heraus, dass Gail Wynand ein Mann mit Prinzipien ist, der aber nichts über die Beziehung zwischen Roark und Dominique weiß.
Keating ist in Ungnade gefallen, er bittet Roark um Hilfe bei der Konstruktion einer gemeinnützigen Wohnanlage, Cortland Homes. Die Idee fasziniert Roark und er erklärt sich bereit, die Entwürfe unter Keatings Namen zu erstellen, solange seine Pläne in keinster Weise verändert werden.
Er kehrt von einer langen Seereise mit Wynand zurück und sieht, dass seine Pläne, entgegen der Vereinbarung, verändert wurden. Mit Dominiques Hilfe sprengt er Cortland Homes in die Luft und lässt sich danach ohne Widerstand von der Polizei festnehmen. Hierdurch wird Wynand bestärkt, Roark zu verteidigen, dies hat aber zur Folge, dass die Auflagenzahlen seiner Zeitungen dramatisch sinken. Nach diesem Zwischenfall wird er Roarks Gegner.
Vor Gericht hält Roark eine leidenschaftliche Verteidigungsrede darüber, warum er in dieser korrupten Gesellschaft das Recht beansprucht, selbstsüchtig sein zu dürfen.
Roark heiratet Dominique. Wynand bittet Roark das ultimative Hochhaus zu entwerfen, das die menschliche Überlegenheit repräsentieren soll. Nachdem Roark den Vertrag unterschreibt, begeht Wynand heimlich Selbstmord.
Im Briefverkehr mit dem Architekten Frank Lloyd Wright teilt er Ayn Rand mit, dass er jedes Wort des Buches The Fountainhead gelesen hätte und das sie mit einer großartigen These, vor allem für diese Zeit, aufgewartet hätte. Und darum, schreibt er weiter, würde sie wahrscheinlich als eine Hexe auf dem Marktplatz verbrannt werden. Sie erwiderte, dass sie nicht als Hexe verbrannt werden könne, weil sie der Meinung sei, aus Asbest geschaffen zu sein. 1949 wurde The Fountainhead von Warner Brothers verfilmt. In den Jahren vorher hatte Rand schon mehrmals versucht, dies zu ermöglichen, aber während des Krieges gab es auch Rationierungen im Filmbereich. 1943 wurde ihre erste Novelle We the Living in Italien unautorisiert verfilmt. Dieser Film wurde von Mussolini wegen seiner antifaschistischen Thematik und Einstellung verboten.
1957 folgte Atlas Shrugged, das größte Werk in ihrer Karriere. In diesem Roman formuliert Rand die Grundsätze ihrer Philosophie - dem Objektivismus. In einer Umfrage des Book of the Month Club im Jahr 1991 war Atlas Shrugged das Buch mit der höchsten Verkaufszahlen nach der Bibel. Während der 60er Jahre konzentrierte sich Rand immer mehr auf ihre Aufsätze im Bereich der Sachliteratur. Neben der Schriftstellerei hielt sie viele Vorlesungen an Universitäten und auch im Ford Hall Forum. Der überwiegende Teil ihrer Essays wurden zunächst in ihrer eigenen Zeitschrift veröffentlicht. Später wurden sie dann, nach Themen gegliedert, als Bücher veröffentlicht.
1975 unterzog sich Rand einer komplizierten Krebsoperation und war danach nicht mehr in der Lage, aktiv am intellektuellen Leben teil zu nehmen. Neben ihrer eigenen Krankheit sorgte sie für ihren auch erkrankten Mann, der kurz nach ihrem 50. Hochzeitstag verstarb. Bis zu ihrem Tod 3 Jahre später (1982) wurde sie von einer Krankenschwester regelmäßig in ihrer Wohnung an der East 34th Street in New York City versorgt. Rand wurde auf dem Kensico Friedhof in Valhalla, New York, beigesetzt.
Übersetzung eines Vortrags von Andreas Tauber, gehalten auf der Libertarian International Spring Convention, April 2005 in Sofia, Bulgaria (Übersetzung: Susanne Claussen)